Mit dem Atem des Lebens angehaucht.

Predigtimpulse zu Pfingsten / 19. Mai 2024 zu Ezechiel 37, 1-14

 

Liebe Lesende,

 

der Sommer ist da, die Felder und die lauen Temperaturen laden zum Ausflug ins Grüne ein. Doch die Gewitter in diesen Tagen und die Überschwemmungen im Südwesten unseres Landes erinnern uns auch daran, wieviel aufgeladene Spannung und Energie zu diesen Tagen gehört.

 

Pfingsten-feiern stellt sich mitten hinein in diese Erfahrung von Spannung und tiefer erfahrener Lebensfreude. Gottes Geist ist geballte Energie mitten in einer Welt, die Leben entwertet und mit dem Wert des Lebendigen immer wieder leichtfertig spielt. Doch wer sich auf diese geistliche Energie einlässt, erlebt, wie Leben wieder ernstgenommen wird, wie das Sterbende neu mit Hoffnung beseelt wird und das Unmögliche wieder möglich zu sein scheint.

 

Das Bibelwort aus dem 1.Testament der Bibel, dem Prophetenbuch Ezechiel beschreibt ein Bild von Pfingsten, das uns heute noch genauso anrührt und verwirrt, wie die, die vor 2500 Jahren zuerst dieses visionäre Bild in ihrem Geist ausgemalt bekamen.

 

Der Text: Ezechiel 37, 1-14 (in Auszügen)

 

1Die Hand des Herrn ergriff mich und ich hatte eine Vision: Der Herr führte mich durch seinen Geist hinaus und brachte mich mitten in eine Ebene. Dort lagen überall Knochen. 2Gott führte mich an den Knochen vorbei und in der Ebene umher. Die ganze Ebene lag voller Knochen,

die völlig ausgetrocknet waren.

3Gott sagte zu mir: »Du Mensch, können diese Knochen wieder lebendig werden?«

Ich antwortete ihm: »Herr, mein Gott, du weißt es!« 4Da sagte er zu mir: »Rede als Prophet

zu diesen Knochen und sag zu ihnen: Ihr vertrockneten Knochen, hört das Wort des Herrn! 5So spricht Gott, der Herr zu diesen Knochen: Ich selbst gebe meinen Geist in euch und ihr werdet wieder lebendig! 6Ich verbinde euch mit Sehnen und lasse Fleisch darüber wachsen. Ich überziehe euch mit Haut und gebe euch Lebensgeist. So werdet ihr wieder lebendig. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«

 

7Ich redete als Prophet, wie er mir befohlen hatte. Noch während ich redete, wurde es laut und die Erde bebte. Die Knochen rückten zueinander, jeder Knochen an seinen Platz. 8Ich sah, wie sie mit Sehnen verbunden wurden und wie Fleisch darüber wuchs. Dann wurden sie mit Haut überzogen, aber Lebensgeist war noch nicht in ihnen. 9Da sagte Gott zu mir: »Rede als Prophet zu diesem Lebensgeist! Ja, du Mensch, rede als Prophet zum Geist und sag: So spricht Gott, der Herr! Geist, komm herbei aus den vier Himmelsrichtungen! Hauch diese Toten an, damit sie wieder lebendig werden.« 10Ich redete als Prophet, wie er mir befohlen hatte. Da kam Lebensgeist in sie und sie wurden wieder lebendig. Sie standen auf – es war eine sehr große Menschenmenge. 11Gott sagte zu mir: …»14Ich gebe meinen Geist in euch und ihr werdet wieder lebendig. Dann bringe ich euch in euer Land. So werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin: Ich habe es angekündigt und werde es tun!«

(Text nach der Übersetzung der Basisbibel 2021)

 

Auf Totenfelder regt sich neues Leben

 

Die Bilder des Propheten wurden unter den Exilanten, den Gefangenen der siegreichen Heere der Babylonier in den Jahren nach 597 v. Chr., weitererzählt. Die Niederlage Jerusalems war verbunden mit Gräueltaten und unzähligen Toten. Was Ezechiel beschreibt waren die Bilder, die viele als letzte Eindrücke aus ihrer untergegangenen Heimat in Israel mit in die Fremde genommen haben. Mit der besiegten Stadt und den Wunden des Krieges ist auch das Selbstbewusstsein als Volk Gottes zerbrochen. Die Toten der Stadt und im Land waren nur das sichtbare Bild dessen, wie in den Seelen vieler die Hoffnung gestorben war und man keinen Mut mehr hatte.

 

Diese Geschichte hat sich unzählige Male seit den Tagen Ezechiels wiederholt. Wir haben die Bilder der vertriebenen und gedemütigten in dieser Woche aus den Städten in Gaza auf den Handyscreens oder in den Reportagen der Tagesschau. Im kommenden Jahr jährt sich zum 30sten Mal das unfassbare Massaker an bosnischen Männern, Jugendlichen und Kindern in Srebrenica. 8000 Menschen wurden an den 8 Tagen im Juli damals hingerichtet von den serbischen Siegern und dann in verschiedenen Massengräbern verscharrt und versteckt. Die Bilder von solchen Totenfeldern überfordern uns. Wie kommt man dazu, Menschen nur noch als Objekte zu sehen, die irgendwie aus dem Weg geschafft werden müssen? Doch immer wieder gab es neue Gemetzel und jede Generation kann von dieser Verachtung für das Leben anderer erzählen, die am Ende nur Totenfelder zurücklässt.

 

Doch das ist noch gar nicht das Bild, das Ezechiel in Babylon im Namen Gottes seinen Leuten zeichnet. Denn da passiert etwas auf den Totenfeldern. Da meldet sich eine Stimme zu Wort und durchbricht das Schweigen über diesen fürchterlichen Orten.

 

Gott spricht Ezechiel an und der Prophet kann die Frage Gottes nicht beantworten.

„Glaubst Du, dass diese Knochen wieder lebendig werden?“ Die spontane Antwort hätte vermutlich lauten müssen: „Nein!“

 

Und dann sieht der Prophet in seiner Vision, was er sich nicht vorstellen konnte. Die ausgebleichten Knochen bewegen sich, da wächst etwas Neues und die Knochen sind wieder als Menschen und Persönlichkeiten zu erkennen.

 

Doch noch lebt da nichts, weil der Lebensgeist Gottes die toten Menschen noch nicht angehaucht hat. Als dieser Geist die leblosen Körper berührt und erfüllt, kommt das Leben zurück. …»14Ich gebe meinen Geist in euch und ihr werdet wieder lebendig,« sagt Gott.

 

Wer spricht das Wort, das Totenfelder zu Orten des Lebens macht?

 

Der Prophet hat in dieser Geschichte die Aufgabe, das Lebenswort den toten Knochen zuzusprechen. Was ist das für eine Zumutung? Der Verstand wehrt sich dagegen, an solchen lebensfeindlichen Orten überhaupt noch Worte zu verlieren. Der Prophet ist nicht der Magier, der die Szene einfach verändern kann. Aber er spricht und das reicht.

 

Wir verbinden mit Jesus das Wort, das Menschen wie Lazarus ins Leben ruft.

 

Wir kennen aber auch viele geistliche Persönlichkeiten, die an unmöglichen Orten dem lebendigen Gott ihre Stimme geliehen haben.

Martin Luther King redet von seinem Traum einer diversen und gerechteren Gesellschaftsordnung in den USA. Die Gesetzgebung und der Lebensalltag vieler farbiger Menschen spiegelte 1963 im Land wenig von dieser pastoralen Vision wieder. Doch heute arbeiten in vielen kleinen Initiativen und Projekten überall auf dem nordamerikanischen Kontinent Menschen mit daran, dass Rassismus und Diskriminierung überwunden wird. Es muss viel passieren, aber der Traum von Martin Luther King ist an vielen Orten Realität geworden

Menschen treffen sich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in den Kirchen in Leipzig, Dresden, Ostberlin und an vielen anderen Orten und beten. Ihr Beten wandert mit Kerzen in der Hand auf die Straße und macht die Montagabende zu besonderen Terminen im politischen Kalender unseres Landes. Und irgendwann gehen denen, die die Freiheit und die Unabhängigkeit im Land politisch verhindern wollen, die Argumente und die Kraft aus. Die Mauer fällt. Die Geschichte der Montagsdemonstrationen ist die Geschichte von betenden Menschen, die entdecken wieviel Gottes Geist in diesem Land verändern kann.

 

In der Knesset, dem israelischen Parlament in Jerusalem, hat der Künstler Benno Elkan 1956 die große Menora aufgestellt. Eines seiner zentralen Motive auf diesem steinernen fünfarmigen Leuchter erinnert an die visionären Worte des Ezechiel. Auch nach dem Holocaust zieht Gottes Geist durch das Land und haucht die Hoffnungslosen neu mit dem Geist des Lebens an.

Diese Erinnerung ist heute genauso aktuell, wie vor 70 Jahren. Dieses Land im Krieg braucht endlich wieder eine Vision dafür, wie man nach den vielen Toten der letzten Wochen durch Terror-anschläge und Krieg neu das Leben wecken kann. Dabei ist allein wieder genug Nahrung und Versorgung mit lebensnotwendigen in Gaza sicherzustellen zurzeit schon ein Hoffnungsschimmer in den dunklen Wochen.

 

Der Pfingstgeist zieht immer noch durch diese Welt.

Darum brauchen wir nicht zu schweigen, wo die Hoffnungslosigkeit das Heft in die Hand genommen hat. Denn es ist ein Geist, der mehr bewegen kann, wie wir es uns in unserer Phantasie vielleicht ausmalen können, der da in dieser Welt wirkt.

 

Erwecke und belebe uns, Du Geist des Lebens! Amen.

 

 

 

 

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Ihr Günter Loos!

 

Pastor Günter Loos

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Warten.

Predigtimpulse

aus Johannes 16, 5-15

zum Sonntag Exaudi /

12. Mai 2024[1]

 

 

Der Text: Johannes 16, 5-15

 

5Aber jetzt gehe ich zu dem, der mich beauftragt hat. Und keiner von euch fragt mich: ›Wohin gehst du?‹ 6Vielmehr seid ihr traurig, weil ich das zu euch gesagt habe. 7Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, kommt der Beistand nicht zu euch. Aber wenn ich fortgehe, werde ich ihn zu euch senden.

8Wenn dann der Beistand kommt, wird er dieser Welt die Augen öffnen – für ihre Schuld, für die Gerechtigkeit und das Gericht. 9Ihre Schuld besteht darin, dass sie nicht an mich glauben. 10Die Gerechtigkeit zeigt sich darin, dass ich zum Vater gehe – dorthin, wo ihr mich nicht mehr sehen könnt. 11Das Gericht bedeutet, dass der Herrscher dieser Welt schon verurteilt ist.

12Ich habe euch noch vieles zu sagen, aber das könnt ihr jetzt nicht ertragen. 13Wenn dann der Beistand kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch helfen, die ganze Wahrheit zu verstehen. Denn was er sagt, stammt nicht von ihm selbst. Vielmehr sagt er das weiter, was er hört. Und er wird euch verkünden, was dann geschehen wird. 14Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen: Denn was er euch verkündet, empfängt er von mir. 15Alles, was der Vater hat, gehört auch mir. Deshalb habe ich gesagt: Was der Geist euch verkündet, empfängt er von mir.«

(Text nach der Übersetzung der Basisbibel 2021)

 

Liebe Lesende,

 

Gail Douglay Boykin bereitet sich im noch leeren Sitzungssaal der Generalkonferenz auf die Debatten dieses Tages vor. Wo parlamentarisch gearbeitet wird, ist nie sicher, was im Plenum am Ende eine Mehrheit findet oder was abgelehnt wird. Bis Entscheidungen getroffen sind, braucht es Geduld. Doch es braucht auch Delegierte, die an der richtigen Stelle Informationen und Sichtweisen einbringen, die für einen guten Beschluss bei den Abstimmungen im Blick sein müssen.

 

Die Arbeit, die in diesen Monaten Delegierte wieder neu auch bei unserer jährlichen Konferenz Ende Mai in Bremen-Vegesack tun werden, spiegelt die Grundhaltung wieder, die Jesus seinen Freunden immer wieder zumutet: wir möchten etwas tun, aber noch fehlt die wichtige Unterstützung oder die grundsätzliche Entscheidung, damit man anfangen kann. Bis dahin müssen wir warten.

 

Im Bericht des Johannesevangeliums hält Jesus beim letzten Abendmahl eine lange Rede. Dort spricht er an, dass er Abschied nehmen wird. Er wirbt dafür, die Liebe zu Gott und füreinander nie aufzugeben[2]. Er kündigt an, dass die, die in seinem Namen unterwegs sind, viel Widerstand erleben und angegriffen werden. Doch er verspricht auch, dass man nicht allein unterwegs sein wird, wenn er nicht mehr da ist.

 

 

 

 

Traurigkeit

 

Die, die nun ohne ihren Lehrer und Freund weitergehen müssen, sind traurig.

Jesus merkt das und bringt eine überraschende Frage ins Spiel: „Warum fragt Ihr nicht, was kommen wird? Wollt Ihr nicht wissen, wo ich bin, wenn ich nicht mehr als Person mit am Tisch sitze oder mit Euch rede?“

 

Wenn man Abschied nehmen muss, ist man gefangen von den eigenen Gefühlen und muss sich neu innerlich sortieren. Aber dann öffnen sich irgendwann wieder die inneren Türen und nach der Trauer werden die Dinge neu sortiert. Jesus spielt darauf an, was sein wird, wenn man die Schritte in eine neue Zukunft, ohne den geliebten und geschätzten Menschen, gehen kann.

 

Mit seiner Nachfrage öffnet Jesus für seine Freunde einen Blick, der sich ihnen in ihrer Traurigkeit noch nicht aufgetan hat. Jesus ist nicht tot. Es geht nicht darum, ohne ihn weiter zu glauben und zu hoffen. Jesus lebt, aber er hat seinen Platz nun bei Gott, seinem himmlischen Vater. Dort wird man ihn in Zukunft finden. Nicht der Tod wird in diesem Abschiednehmen zum Thema, sondern wie man die enge Beziehung zu Jesu leben kann, wenn er nicht mehr einfach greifbar und sichtbar ist.

 

Viele Geschichten aus dem eigenen Erleben hängen sich hier an.

Wie übersteht man eine Trennung, wenn das eigene Kind auf Weltreise geht und nur Brief, Telefon oder Skype für viele Monate die Mittel der Wahl sind, um in Kontakt zu bleiben?

Die Entscheidung, eine neue Arbeitsstelle anzunehmen, ist verbunden mit dem wöchentlichen Pendeln und dem Aufbau eines zweiten Wohnsitzes an einem anderen Ort. Wie bleibt man mit dem Ehepartner so verbunden, dass das Gemeinsame nicht verloren geht, aber auch genug Raum bleibt, um die neue Aufgabe engagiert angehen zu können?

Wo der Schritt nicht mehr vermeidbar ist und wir in eine neue betreute Wohnsituation wechseln müssen, gehen die natürlichen Kontakte zu Nachbarn und Freunden und auch zur Gemeinde leicht verloren. Es braucht viel Aufmerksamkeit, dass die alten Beziehungen nicht abbrechen, sondern auch auf Distanz und am neuen Ort weiter lebendig bleiben.

 

Nicht das Sterben und das Aufgeben ist in solchen Lebenssituationen das Thema, sondern wie man trotz der räumlichen Trennung den Draht zueinander nicht verliert.

 

Christusbeziehung braucht darum eine gute Gebetspraxis.

Für einige ist das eine feste Zeit am Tag oder für andere ein besonderes regelmäßiges Treffen in der Woche, wo man sich mit anderen zum Beten trifft. Auch, wenn der eigene Glauben keine besondere Intensität zu haben scheint oder die festlichen kirchlichen Feiertage nicht auf dem Kalender stehen, helfen uns feste Zeiten und Formen, um den Kontakt zu uns und Christus nicht zu verlieren.

 

Wir bleiben nicht allein…

 

Neben dem Gebet wächst der Glaube weiter durch eine sehr konkrete dynamische Kraft: den Hl. Geist. Im Johannesevangelium wird in der Wortwahl gezeigt, was man von Gottes Geist erwarten kann: Dieser Geist, der Menschen des Glaubens begleitet, tröstet und ist ein Beistand in schwieriger Zeit.

 

Gottes tröstender Geist achtet auf unsere Gefühle.

Trauer und Angst dürfen benannt werden und bekommen den Platz, den sie brauchen, im Alltag unserer Frömmigkeit. An anderer Stelle redet Jesus offen von der Angst seiner Jünger und Jüngerinnen: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“Joh. 16,33 Schon Psalmensängerinnen und Sänger wussten, dass die, die mit Tränen und in Trauer sähen, mit Freuden ernten werden. (Psalm 126,5)

 

 

Der Beistand, wie in unserem Text das ursprüngliche Wort Paraklet übersetzt wurde, wird gerufen und angefragt, wenn man selbst nicht mehr weiterweiß. Dieser Beistand verteidigt uns und ordnet die Dinge, die man allein auf die Reihe bekommt. Sehr konkrete Lebenshilfe verbindet sich mit dieser Kraft Gottes im Hl. Geist.

 

Bis hinein in den Titel des bekannten Pfingstliedes „Oh komm du Geist der Wahrheit“ gehört die Wahrheit zum zentralen Merkmal dieser helfenden Kraft, den Jesus seinen Freunden verspricht. Wo die Wahrheit ausgesprochen wird, klärt sich, was stimmt und was nur spekulativ ist oder rundweg gelogen war. Die, die im Glauben ihren Weg gehen, brauchen einen ehrlichen und wachen Blick auf die Dinge dieser Welt, um zu verstehen, für was es sich lohnt, sich einzusetzen, und was vermutlich so nicht funktionieren wird.

 

Jesus tut viel für seine Leute. Die geistliche Kraft, die uns im Glauben trägt, stärkt und korrigiert, löst die Dynamik aus, damit an Pfingsten die Freunde Jesu anfangen werden, überall die gute Nachricht weiterzusagen.

 

Das Warten lohnt sich

 

Ich möchte noch einmal auf die Konferenzarbeit in unserer Kirche zurückkommen.

Durch Corona bedingt tagte die Generalkonferenz als Konferenz vom Jahr 2020. Damals war es nicht möglich, als legitimes Gremium der Kirche zusammen zu kommen. Es gab neben der Not und den Einschränkungen in den Pandemiejahren tiefe innere Spaltungen über die Fragen besonders der Sexualethik in der ganzen Kirche. Viele haben erwartet, dass sich bei dieser Konferenz die methodistische Kirche endgültig in zwei separate Kirchen aufspaltet.

 

Es kam anders. Bischof Harald Rückert[3] spricht davon, dass es bei dieser Tagung einen Aufbruch gab. Von den ersten Sitzungen an war der Wille da, gut aufeinander zu hören. Man will nun gemeinsam weltweit als Kirche in die Zukunft gehen und an den unterschiedlichsten Orten und mit den verschiedensten Prägungen und Überzeugungen in Wort und Tat die Liebe Jesus weitergeben und zum Glauben einladen. Viele Beschlüsse und Entscheidungen haben hierfür die Türen geöffnet und die Gottesdienste und Beratungen waren von Fröhlichkeit, Offenheit und tiefer Frömmigkeit geprägt. Eine Kirche, die Platz für jeden und jede hat, ist in dieser Konferenz sichtbar geworden.

Es hat sich gelohnt zu warten und die Konferenz von 2020 erst nun in diesem Jahr abzuhalten.

 

Auch wir sind eingeladen, zu warten, um zu verstehen, wofür und wohin uns Gottes Hl. Geist neu berufen wird. Der Herr seiner Kirche lässt uns in unserem Engagement im persönlichen und als Gemeinden nicht allein. Wir haben um Geschwister, die starben und die uns verlassen haben, getrauert. Es schmerzt uns, wenn wir Arbeiten nicht mehr tun können.

 

Doch auch uns ist das Wort Jesu im Johannesevangelium zugesprochen:

Denn was der Geist euch verkündet, empfängt er von mir. … Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen. (V.15+14)

Amen.

 

 

 

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Ihr Günter Loos!

 

Pastor Günter Loos

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[1] Bild: Die Delegierte Gail Douglas Boykin, New York, bei der Generalkonferenz der UMC 2024. Aus: UMNews - Paul Jeffrey

[2]“Wie der Vater mich liebt, so liebe ich Euch. Haltet an meiner Liebe fest. …Das ist mein Gebot: Ihr sollt einander lieben, wie ich euch geliebt habe.(Joh. 15, 9+12)

[3] Das Statement ist unter https://www.youtube.com/watch?v=XfRJYqF8DGw abrufbar.